Eine Antwort auf die Kritiker der Anthroposophie und Waldorfpädagogik
Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2016
Das Werk Rudolf Steiners ist im Lauf der Zeit in vielfältiger Weise rezipiert worden. Es gibt eine große Spannbreite und unterschiedlichste Interpretationen dieser philosophischen Anschauung, die auch eine breite Praxis im Sozialen hervorgebracht hat. Dies gilt auch für die Frage, ob Begrifflichkeiten in die Anthroposophie eingeflossen sind, die nach heutigem Verständnis als Rassismen angesehen werden müssen. Rose legt bei der Klärung der Frage, ob in diesem Werk Rassismus enthalten ist oder nicht, die Maßstäbe wissenschaftlicher Rassismus-Definitionen an. Was Sinn macht, denn eine Diskussion des Rassismusvorwurfes, die dem gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Forschung gerecht werden will, muss ihnen Rechnung tragen und dem untersuchten Gegenstand eine argumentative Referenz zugrunde legen – was oft unterbleibt.
Das Buch beginnt mit eine »Einführung in die Kritiken und das Problem des Rassismus«. In mehreren Kapiteln wird ein differenzierter Überblick zu den unterschiedlichen Rassismus-Definitionen entwickelt und diese im Verhältnis zu Steiners Werk gesetzt.
In weiten Teilen seiner Analyse arbeitet der Autor die globale Ethik in Steiners Denken heraus und weist dadurch absurde Vorurteile zurück, wonach die Anthroposophie rassistisch oder faschistisch sei. »Es gibt keinerlei Verbindungen, Verschränkungen, Brücken oder philosophischen Ähnlichkeiten von Anthroposophie und Waldorfpädagogik zu Mystizismus, Rassismus oder Faschismus und auch keine Sympathien dafür oder praktische Ergebnisse, die damit etwas gemeinsam haben«, so das Fazit von Rose.
Das Buch endet mit einem Kapitel über die »Erziehung zu menschlichen Werten«, das zeigt, »dass Steiners zentrale Theorie eine Vorstellung von Evolution enthält, die eine positive, globale Ethik zwischen allen Menschen der Erde« fördert.
Rose, Robert.: Evolution, Rasse und die Suche nach einer globalen Ethik: Eine Antwort auf die Kritiker der Anthroposophie und Waldorfpädagogik. Berliner Wissenschafts-Verlag. Berlin 2016.