Zur weiteren Vertiefung stellen wir hier verschiedene thematisch passende Bucherscheinungen in drei Kategorien vor: Die „Top-Publikationen“ beinhalten Literatur von Anthroposophie-Kennern, die sich ebenso detailliert wie ausgewogen mit der Thematik beschäftigen.
Die „von Kritiker:innen“ geben beispielhaft Positionen von Autor:innen wieder, die der Anthroposophie grundsätzlich kritisch bis ablehnend gegenüberstehen. In der Kategorie „zur Vertiefung“ sind teils ältere Werke versammelt, die einen Zugang zu spezifischeren Themen eröffnen. Durch Zusammenfassungen oder Rezensionen werden die Bücher größtenteils ausführlich besprochen. Die neuesten Publikationen werden jeweils zuerst aufgeführt.
Sollte ein Beitrag fehlen, können Sie uns gerne unter Nennung von Gründen per Mail informieren unter:
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Peter Selg, Susanne H. Gross, Matthias Mochner
Schwabe Verlag, Basel Berlin 2024
Wie haben sich anthroposophische Mediziner im Nationalsozialismus verhalten? In seiner geschichtlichen Wirklichkeit ist dies nicht mit den polaren Beschreibungen von Widerstand versus Kollaboration erfassbar, wie diese Studie mit einer differenzierten Betrachtung zeigt.
Frank Hörtreiter
Verlag Urachhaus, Stuttgart 2021
Was waren die Hintergründe des Verbots der Christengemeinschaft 1941 durch das NS-Regime? Dieses Buch stellt die Geschichte der Christengemeinschaft während des Nationalsozialismus in den wichtigsten Grundzügen dar und bereitet erstmals das Material aus den internen Korrespondenzen, Lebenserinnerungen und Chroniken auf. Die für die heutige Aufarbeitung wichtigsten und kritischen Fragestellungen werden dargestellt und beantwortet.
Wolfgang Müller
Info3 Verlag, Frankfurt 2021
Dieses Buch will im Aufgreifen von Kritik an Steiner zeigen, wie es sich bei der Anthroposophie um einen Ansatz handelt, der tatsächlich für die naturwissenschaftlich geprägte Gegenwart zunächst schwer zugänglich ist. Der Anspruch, eine elementar neue und geistig vertiefte Interpretation der Dinge zu entwickeln, erscheint als Zumutung, die gleichwohl unvermeidlich ist, wenn sich am krisenhaften Zustand unserer Welt etwas grundlegend ändern soll.
Peter Selg
Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim (CH) 2020
Zum 100. Jubiläumsjahr der Anthroposophischen Medizin und nicht endenden Vorwürfen über den angeblichen Rassen und Antisemitismus im Werk Rudolf Steiners, die zuletzt 2019 in den Zeitungsberichten über die Waldorfschulen erneut wiederholt wurden, geht die Veröffentlichung von Peter Selg auf diesen Themenkreis ein. Sie ordnet ihn im Gesamtpanorama der Kritik an Rudolf Steiner seit der Begründung der Anthroposophie ein, sich mit den Methoden und Vorwürfen, aber auch mit dem Kernintentionen Rudolf Steiners auseinander.
Ramon Brüll und Jens Heisterkamp (Hrsg.)
Info3 Verlag, Frankfurt 2008 / 2018
Die Behauptung, der Gründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner (1861 – 1925), sei Rassist gewesen oder habe rassistisch gefärbte Ansichten vertreten, wird seit Jahren in kritischen Publikationen, aber auch in Medienberichten immer wieder hervorgebracht. Das Frankfurter Memorandum, bezieht zu dieser Frage Stellung.
Albrecht Hüttig (Hrsg.)
Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2017
Welcher Kontext ist bei der Kontroverse, um den Rassismusvorwurf gegen Rudolf Steiner zu berücksichtigen? Wie werden Aussagen von Rudolf Steiner de-kontextualisiert? In diesem Sammelband werden dazu mehrere Ansätze beschrieben.
Robert Rose
Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2016
Das Werk Rudolf Steiners ist im Lauf der Zeit in vielfältiger Weise rezipiert worden. Es gibt eine große Spannbreite und unterschiedlichste Interpretationen dieser philosophischen Anschauung, die auch eine breite Praxis im Sozialen hervorgebracht hat. Dies gilt auch für die Frage, ob Begrifflichkeiten in die Anthroposophie eingeflossen sind, die nach heutigem Verständnis als Rassismen angesehen werden müssen. Rose legt bei der Klärung der Frage, ob in diesem Werk Rassismus enthalten ist oder nicht, die Maßstäbe wissenschaftlicher Rassismus-Definitionen an.
Ansgar Martins (Hrsg.)
Info3-Verlag, Frankfurt 2014
Hans Büchenbacher (1887 – 1977), war Schüler von Rudolf Steiner, jüdischer Anthroposoph und musste den Vorsitz der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland in der NS-Zeit abgeben und ins Ausland emigrieren. In diesem Buch wurden erstmals seine Erinnerungen veröffentlicht.
Uwe Werner
Verlag am Goetheanum, Dornach (CH) 2011
Uwe Werner entdeckt in Rudolf Steiners Menschenverständnis ein antizipatorisches Element und skizziert, seine ethische Auffassung des Menschen heute hinsichtlich der Würde des Individuums in den Allgemeinen Menschenrechten Gestalt angenommen hat. Er zeigt, wie Steiners Werk und die Anthroposophie methodische und inhaltliche Gesichtspunkte liefern, Rassismus oder Nationalismus als unmenschlich zu identifizieren.
Ralf Sonnenberg
Info3 Verlag, Frankfurt 2009
Das Buch geht von der Annahme aus, dass das Verhältnis von Anthroposophie und Judentum eine Beziehung mit vielen Facetten ist, die bisweilen kontrovers diskutiert wird. Es ist der Verdienst von Sonnenberg, sich diesen unterschiedlichen Facetten nicht allein zu nähern, sondern Autoren unterschiedlicher Fachrichtungen, Herkunft und Orientierungen als Koautoren der Untersuchung heranzuziehen. Umstrittene Äußerungen des Anthroposophie-Gründers Rudolf Steiner über das Judentum werden kritisch aufgearbeitet, aber auch seine spirituelle Würdigung des Judentums.
Lorenzo Ravagli
Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2004
Ravaglis Untersuchung zeigt die bedeutende Rolle, die die Anthroposophie im gesellschaftlichen Diskurs der wilhelminischen Ära und der Weimarer Republik zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielte. Sie dokumentiert, in welcher Form sich die militant-konservativen und rechts-revolutionären Kreise der damaligen Zeit von der Anthroposophie absetzten. Dadurch ergibt sich ein völlig neuer Blick auf die frühe anthroposophische Bewegung.
Viktoria Vitanova-Kerber und Helmut Zander (Hg.)
De Gruyter, Berlin 2023
Der vorliegende Band versteht sich als Einstieg in die „Anthroposophieforschung“, die laut der Herausgeber:innen erst schwach ausgeprägt sei. Sie soll den Leser:innen einen Überblick verschaffen über Waldorfpädagogik, Landwirtschaft, Steiners Philosophie, Kunst (Hilma af Klint), Entwicklungen nach 1945 sowie Länderstudien (Bulgarien, Rumänien). So wollen die Herausgeber:innen Orientierung verschaffen angesichts des vermeintlichen „Dschungels der weltanschaulich geprägten Literatur“.
Matthias Pöhlmann
Herder Verlag, Freiburg 2021
Der Sekten- und Weltanschauungsbeauftragte der evangelischen Kirche in Bayern legte während der Zeit der Corona-Pandemie ein umfangreiches Werk vor, in dem er vor dem „immensen gesellschaftlichen Sprengstoff“ warnte, der von der Vermischung von Esoterik und rechtem Gedankengut ausgehe. In einer Übersicht, die von „Germanen-Kult“ bis zu „QAnon“ reicht, wird auch die Anthroposophie mit ihrem vermeintlich „höheren Wissen“ kritisch thematisiert.
Andreas Speit
Ch. Links Verlag, Berlin 2021
Angesichts der coronakritischen Demonstrationen in den Jahren 2020/21 thematisiert der Autor und „Kenner der rechten Szene“ die alternativen Milieus, zu denen er auch die Waldorschulen zählt. Er versucht aufzuzeigen, dass neben Naturschutz und alternativer Medizin und Bildung dort auch alles andere als progressive und emanzipatorische Vorstellungen und Werte gelten würden.
Helmut Zander
Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2019
Der Religionswissenschaftler Helmut Zander beschäftigt sich seit vielen Jahren kritisch mit der Anthroposophie. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Waldorfbewegung legt er 2019 ein Werk vor, in dem er einen Einblick in die Anthroposophische Bewegung und deren Hauptbereiche Medizin, Landwirtschaft und Pädagogik zu geben versucht.
Peter Staudenmaier
Brill, London 2014
Der englischsprachige Autor Peter Staudenmaier stellt in seinem ebenso kritischen wie polemischen Werk Rudolf Steiner sowie die anthroposophischen Ideen und Bewegung in die Nähe der Nazi-Ideologie. Zwar macht er tasächlich auch auf problematische Äußerungen Steiners aufmerksam, doch zur Erhärtung seiner Thesen verdreht er leider viele Ideen Steiners und verschweigt die wesentlichen Grundgedanken der Anthroposophie. Staudenmaier gilt daher als einer der polemischsten und diffamierendsten Kritiker der Anthroposophie.
Ansgar Martins
Info3-Verlag, Frankfurt 2012
Ansgar Martins, geboren 1991, studierte nach dem Besuch der Waldorfschule Religionsphilosophie, Soziologie und Geschichte. Seit 2016 promoviert er an der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie an der Goethe Universität in Frankfurt am Main. Martins ist als Waldorf-kritischer Blogger aktiv und Autor mehrerer Bücher. Zuletzt ging er in seiner Master-Arbeit kabbalistischen Spuren im Werk Adornos nach. In dieser Studie geht es um den immer wiederkehrenden Rassismus-Vorwurf gegen Rudolf Steiner und die in der ganzen Debatte noch wenig erforschten "Rassenfrage", die Idee der "Wurzelrasse", die von Martins erstmalig vorgelegt wird.
Peter Selg
Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim (CH) 2022
Steiners Vortragsreisen im Jahr 1922, die von einer großen jüdischen Konzertagentur veranstaltet wurden, markierten die Kulmination und das Ende seines Auftretens in der deutschen Öffentlichkeit. Sie waren gekennzeichnet von polemisch-aggressiven Berichterstattungen in der Presse sowie Stör- und Attentatsversuchen rechtsnational-völkisch-antisemitischer Kreise. Die Kampagnen zeigten Wirkung: In der Silvesternacht 1923 brannte das erste Goetheanum im schweizerischen Dornach nach Brandstiftung vollständig nieder.
Peter Selg
Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2021
Am 9. November 2020, am 82. Gedenktag der Reichspogromnacht 1938, ging Peter Selg im Schreinereisaal des Goetheanum auf zuletzt erhobene Vorwürfe gegen die Anthroposophie ein. Anthroposophen hätten, so wurde – u. a. in der ZEIT am 1. September 2020 – publiziert, eine Nähe zum Rechtsextremismus, historisch und in den gegenwärtigen Corona-Auseinandersetzungen. Ein rassistischer Gedankenkern durchziehe das Werk Rudolf Steiners, eine hohe Affinität zum NS-Regime habe bestanden. Peter Selg antwortete darauf innerhalb der öffentlichen Vortragsreihe «Signaturen der Gegenwart», die die Goetheanumleitung veranstaltete. Sein Vortrag wurde gefilmt und von vielen Menschen gesehen und gehört. Auf der Basis des Tonbandes erstellte er den vorliegenden Schrifttext.
Peter Selg
Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim 2021
Die Veröffentlichung behandelt die Begegnung, Freundschaft und Auseinandersetzung Karl Königs mit dem Ordinarius für Kinderheilkunde der Universität Kiel, Prof. Dr. Werner Catel (1894–1981), in den Jahren 1957 bis 1964. Beginnend mit einer Einladung Catels an König für einen Vortrag im Rahmen der «Deutschen Therapiewoche» traten König und Catel in Kontakt und Austausch miteinander. Der 1938 nach Schottland geflüchtete Heilpädagoge, Jude und Anthroposoph Karl König hatte keine Ahnung davon, dass Catel zu den führenden und hauptverantwortlichen Gestalten der «Kindereuthanasie» der Jahre 1939 bis 1945 gehört hatte – und auch weiterhin für die «begrenzte Euthanasie» eintrat. Als König davon erfuhr, setzte er sich überaus kritisch mit Catel auseinander, der ihm mit einem juristischen Verfahren drohte.
Volker Frielingsdorf
Beltz, Weinheim 2019
Anlässlich ihres 100-jährigen Jubiläums untersucht Frielingsdorf die Entwicklung der Waldorfbewegung seit ihrer Entstehung 1919 in Stuttgart bis heute. Dabei behandelt der Autor u.a. folgende Fragen: Welche Rolle spielte die Anthroposophie Rudolf Steiners für das Konzept der Waldorfschulen? Wie haben sich die Waldorfschulen im Dritten Reich verhalten? Wie wurde die Waldorfpädagogik rezipiert und in der Öffentlichkeit wahrgenommen?
Uwe Werner
Pädagogische Forschungsstelle Stuttgart, Stuttgart 2017
In seiner Monografie zeigt Werner mit großem Detailwissen auf, unter welchen Bedingungen die Waldorfschulen nach der Machtergreifung der Nazis 1933 arbeiten mussten. Er beschreibt die inneren Konflikte der Schulen zwischen Anpassung und Konfrontation und zeigt, wie es zu den Schließungen und Selbstschließungen der Schulen kam. Dabei geht er auch auf die unvereinbaren Gegensätze von Anthroposophie und nationalsozialistischer Ideologie ein und weist nach, dass trotz vereinzelter Sympathisanten mit dem Regime die überwältigende Mehrheit der Waldorflehrer:innen und -Eltern der Nazi-Ideologie ablehnend gegenüberstanden.
Frank Steinwachs
Berliner Wissenschaftsverlag, Berlin 2014
In der hier vorgelegten kritischen Auseinandersetzung mit den Thesen von Sandra Franz zu Rudolf Steiner, der Anthroposophie und seiner Gralsdeutung wird der Behauptung begegnet, dass Rudolf Steiner Gründer einer „arteigenen Religion“ mit zum Teil „völkisch-okkultistische[m]“ Charakter sei und vermeintliche Übereinstimmungen mit Vordenkern des Nationalsozialismus habe.
Rahel Uhlenhoff (Hrsg.)
Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2011
Der zum 150-jährigen Geburtstag Rudolf Steiners entstandene Sammelband möchte einen Beitrag zum Dialog zwischen akademischer und anthroposophischer Wissenschaft leisten. Er bietet Laien wie Akademikern eine systematische Einführung in Kontext, Genese, Idee und Wirkungsgeschichte der anthroposophischen Philosophie, Gesellschaft und ihren Praxisfeldern.
Rüdiger Sünner
Drachenverlag, Klein Jasedow 2009
Das Buch erhellt den wenig untersuchten Zusammenhang von Esoterik, Mythologie und Politik des Dritten Reichs, indem er Einblick in SS-Archive, Originalliteratur und zeitgenössische Quellen gibt. Der Bogen, den er zur Gegenwart schlägt, ist für die aktuelle Auseinandersetzung mit rechten Tendenzen wichtig, es zeigt aber auch, dass die Tabuisierung der nordischen Mythen keine Lösung ist, da sie zu unserer Kultur gehören. Das Buch ist ein Standardwerk zur rechten Esoterik.
Ted A. van Baarda (Hrsg.)
Info3 Verlag, Frankfurt 2009
Immer wieder wird von Kritikerseite gegen Rudolf Steiner und die Anthroposophie der Vorwurf rassistischer Elemente erhoben. In den Niederlanden gerieten dadurch die Waldorfschulen in die Schlagzeilen. 1996 beauftragte die Anthroposophische Gesellschaft der Niederlande eine Kommission unter der Leitung des in Den Haag arbeitenden Menschenrechtsexperten Ted van Baarda mit einer Untersuchung solcher Vorwürfe. Die von ihm zusammengestellte Kommission unterzog daraufhin das 89.000 Seiten umfassende Gesamtwerk Rudolf Steiners einer eingehenden Untersuchung. Das ist der entstandene Bericht mit einer für die deutsche Ausgabe aufgenommenem Anhang über die etwas abweichenden Rechtslage in Deutschland.
Lorenzo Ravagli, Hans-Jürgen Bader
Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2001
Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit – schon diese klare Aussage Rudolf Steiners zeigt, dass die Behauptungen, Steiner sei eindeutig rassistisch oder antisemitisch eingestellt gewesen, mit seinen tatsächlichen Ansichten nicht das Geringste zu tun haben. Die vorliegende Studie versucht zu zeigen, dass derartige Unterstellungen im besten Falle auf Ausblendungen des historischen Kontextes beruhen, in dem Steiners Aussagen stehen.
Lorenzo Ravagli, Hans-Jürgen Bader, Manfred Leist
Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2002
Rassenideale sind der Niedergang der Menschheit – schon diese klare Aussage Rudolf Steiners zeigt, dass die Behauptungen, Steiner sei eindeutig rassistisch oder antisemitisch eingestellt gewesen, mit seinen tatsächlichen Ansichten nicht das Geringste zu tun haben. Die vorliegende Studie versucht zu zeigen, dass derartige Unterstellungen im besten Falle auf Ausblendungen des historischen Kontextes beruhen, in dem Steiners Aussagen stehen.
Uwe Werner
Oldenbourg Verlag, München 1999
Mit diesem Buch ist es dem Autor gelungen, erstmals eine umfassende Studie über die Behandlung der Anthroposophischen Gesellschaft und ihrer Einrichtungen durch die Nationalsozialisten vorzulegen. Seine Darstellung zeigt die Konflikte, die aufkommen mussten, als die totalitäre Ideologie und Organisation des Nationalsozialismus und die Anthroposophie aufeinanderprallten. Vom Verbot der Schriften Rudolf Steiners bis zur Schließung der Waldorfschulen und der Massenverhaftung von Pfarrern der anthroposophischen Christengemeinschaft reicht das Spektrum, das Werner dem Leser eröffnet. Durch die Erschließung neuer Quellen in Archiven der ehemaligen DDR konnte er zudem eine wichtige Forschungslücke schließen.
János Darvas
Info3 Verlag, Frankfurt a.M. 2023
János Darvas unternimmt in seinem Buch eine Heranführung an Grundelemente der jüdischen Spiritualität. Das alles geschieht nicht nur auf Grundlage soliden Wissens, sondern auch mit persönlichem spirituellem Engagement. Den Vergleichsrahmen seiner Betrachtungen bildet dabei die Anthroposophie Rudolf Steiners. So entsteht ein überraschender „Trialog“ zwischen esoterischem Judentum, philosophischen Lebensfragen und anthroposophischen Ausblicken.
Peter Normann Waage
Pforte Verlag, Dornach (CH) 2006
Der norwegische Autor Waage stellt den jüdischen Philosophen Bergmann vor, ein Freund und kritischer Mitstreiter Rudolf Steiners und später der erste Rektor der Hebrew University in Jerusalem. Zeitlebens setzte er sich ebenso kritisch wie konstruktiv mit den Ideen der Anthroposophie auseinander und veröffentlichte Werke, die u.a. Probleme zwischen Evidenz und innerer Wahrnehmung untersuchen.