Diversität als Ressource
Über die Anthroposophie, das Judentum und Israel. Dieser Artikel ist zuerst erschienen in der Zeitschrift "DieDrei", Ausgabe März/April 2021.
Die Anthroposophie setzt beim anthropos an. Der Mensch steht in ihrem Zentrum – und im Zentrum des Menschen sein Ich. So einzigartig dieses ist, so einzigartig können auch die Haltungen jener Individuen sein, die sich mit Rudolf Steiners Werk und seinem geistigen Erbe – bald hundert Jahre nach seinem Ableben – befassen. Das Ich, schreibt Steiner, lebt in der Seele; diese vermittelt ihm über die Sinneswahrnehmung die äußere Welt.[1] Wahrnehmungen sind aber in ihrer seelischen Verarbeitung auch von kollektiven Konventionen geprägt. Die Individualpsychologie ist kein hermetisches Revier, ebensowenig wie die Prägung des individuellen Umgangs mit Spiritualität. An ihren Rändern bestehen fließende Übergänge zur Sozialpsychologie, zur Meinungsbildung und zum Verhaltensstil von Kollektiven. So entstehen persönliche Bezüge zur Anthroposophie, die von in einer Gemeinschaft gängigen Haltungen und kulturellen Konventionen beeinflusst und gestaltet sind.
Steiners Werk bietet einen schier unererschöpflichen Fundus von Wissen – und eine Methode zur inneren Auseinandersetzung mit dem Außersinnlichen durch die Entwicklung innerer, seelischgeistiger Fähigkeiten. Ersteres ist allgemein zugänglich, letzteres ein individueller Entwicklungsprozess, dessen Früchte und Konsequenzen zwar öffentlich zutage treten können, die in ihrer intimen Qualität jedoch für andere nicht wahrnehmbar sind. So spannt sich ein Bogen – steil, flach, lang oder kurz – zwischen individuellen Fähigkeiten und schriftlicher oder auch mündlicher Überlieferung. Das darunterliegende Terrain der inneren und außersinnlichen Erfahrung ist nicht immer leicht zu begehen. Der ursprüngliche Boden, auf dem die Anthroposophie als spirituelle Bewegung entstand, ist der deutsch geprägte, christliche Kulturkreis Mitteleuropas. Ihre anthropozentrische Haltung hat es jedoch ermöglicht, dass sie sich weltweit verbreitet hat, auch in außereuropäischen Kulturkreisen ohne primären Bezug zum Christentum. – Im Sinne der IchVerantwortung für den eigenen und den kollektiven Lebenslauf soll mit den folgenden Gedanken nicht der Frage von »Anthroposophie und Judentum«, sondern eher dem Phänomen von »Anthroposophie, Judentum und Israel« nachgespürt werden.
Anthroposophische Samen in neuer Erde
Die Frage, ob die Anthroposophie in ihrer Gesamtheit mit dem Judentum zu vereinbaren ist, kann weder eindeutig noch allgemeingültig beantwortet werden. Denn »das Judentum« ist ein Sammelbegriff für eine Fülle von Tendenzen und Richtungen, von sozialistischen und mystischen Strömungen, von locker traditionellen und streng orthodoxen, von humanistischen und rechtsextremen. Es ruht – oder brodelt – auf einer Geschichte von fünftausend Jahren und wird auf allen Kontinenten gelebt. Und überall (außer in Israel) sind jene Menschen, die es in sich tragen, eine Minderheit. Sie tragen dies in sich: nicht nur als spirituelle, religiöse Orientierung, sondern auch als Bewusstsein einer ethnischen, erblichen, geschichtlich belasteten – oder gekrönten – Zusammengehörigkeit. Der persönliche Lebensgang wird bis zu einem gewissen Grad als im ethnischreligiösem Zusammenhang wurzelnd erlebt. Ausgrenzung von außen und von innen, subjektiv empfunden und objektiv erfahren, liegen auf Waagschalen, die sich kaum einmal horizontal ausgleichen. Nur selten sinkt ihr Pegel im Persönlichen – wie im Kollektiven – bis auf eine nicht mehr wahrnehmbare Schwelle hinab.
In Israel findet sich diese Haltung ebenfalls, jedoch in einer umgestülpten Weise, denn hier bilden Juden die Mehrheit. Die Geschichte der Staatsgründung und deren Folgen haben aus der dauernden Notwendigkeit, sich Konflikten mit den arabischen Nachbarn zu stellen, eine aktive Abwehrhaltung hervorgebracht. Je nach innerer Orientierung – ob als Erfüllung einer göttlichen Verheißung empfunden oder ob infolge des Holocaust als erworbenes Recht verstanden – wird der Land streifen am Ostufer des Mittelmeers als altneue Heimat in Anspruch genommen. Das Recht auf jüdischsouveränes Leben in diesem Land wird beharrlich als ein durch keine Umstände in Frage zu stellendes Faktum vorausgesetzt. Diese Haltung ist fast der einzige Konsens, der in Israel durchgehend besteht, ungeachtet aller anderen innergesellschaftlichen Konflikte.
Anfang des 20. Jahrhunderts lebten in Palästina etwa 80.000 Juden, davon 45.000 mit aschkenasischer, d.h. westlicher und 35.000 östlichsephardischer Herkunft.[2] Bei der israelischen Staatsgründung im Mai 1948 lebten dort 650.000 Menschen, von denen 80% Aschkenasim waren.[3] Die Politik des jungen Staates wurde folglich überwiegend von europäischen Juden geprägt. Es bestand eine versteckte, aber auch offene Diskriminierung gegenüber jenen, die aus dem sephardischen Raum immigrierten. Am 22. April 1949 schrieb z.B. der Journalist Arie Gelblum in der Tageszeitung ›Haaretz‹ einen Artikel, der sich jenseits jeglicher Political Correctness bewegt:
Dem gegenüber besteht ein ernsthaftes und bedrohliches Fragezeichen durch die Immigration aus Nordafrika. […] Es ist eine Immigration einer Rasse, die wir im Lande bislang nicht kannten. […] Vor uns steht ein Volk, dessen Primitivität ein Höchstmaß erreicht. Ihr Bildungsgrad grenzt an absolute Ignoranz und noch schlimmer ist das Unvermögen, irgendetwas Spirituelles aufzunehmen. Generell erheben sie sich nur wenig über die allgemeine Stufe der arabischen Bevölkerung, der Neger und Berber ihrer Herkunftsländer.[4]
Solche abscheulichen – und auch einfach faktisch falschen – Formulierungen waren zwar nie repräsentativ für den israelischen Mainstream; dass sie jedoch vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs in der größten Tageszeitung eines damals sozialdemokratisch regierten Staates gedruckt wurden, deutet auf real vorhandene Tendenzen hin. In der israelischen Gesellschaft hat es seit der Staatsgründung in dieser Hinsicht tiefe Gräben gegeben, die bis heute, wenn sie auch längst nicht mehr so tief sind, nicht ganz überwunden wurden.
Erste Anthroposophen kamen in das Land in den 30er Jahren. Sie waren deutschsprachig, und dementsprechend wurden auch die ersten Lesekreise – in denen die spärlich vorhandenen, zum Teil schreibmaschinengeschriebenen (echte cc’s = carbon Vorträge bearbeitet wurden – auf Deutsch gehalten. Die Menschen, die daran teilnahmen, kamen aus säkularen, gebildeten europäischen Familien, assimilierten Kreisen, für welche die christlichen Inhalte in Steiners Werk keine Hürde darstellten. Sie fanden im anthroposophischen Weltbild eine spirituelle Befreiung aus dem in Europa erlebten, vorläufigen Schlussstrich unter der christlichjüdischen Annäherung. Sie pflegten jetzt ihr Geistesleben zwar in einer freien, demokratischen Gesellschaft, doch in einer Art und Weise, welche für die Öffentlichkeit nicht wahrnehmbar war. Der Diskurs über »Anthroposophie und Judentum« hatte deshalb noch lange nicht begonnen.
Die unmittelbare Nähe zu den historischen Stätten des Christentums stärkte in ihnen den Bezug zur anthroposophischen Christologie. Sie waren inspiriert von Anastasius Grüns ›Fünf Ostern‹. Diese Dichtung endet mit dem Vers: »So steht das Kreuz inmitten Glanz und Fülle / Auf Golgatha, glorreich, bedeutungsschwer: / Verdeckt ist’s ganz von seiner Rosen Hülle / Längst sieht vor Rosen man das Kreuz nicht mehr.«[5] Sie hofften auf spirituelle Versöhnung, frei von äußerer Symbolik. Texte Steiners, die fragwürdige Bemerkungen über Rassen und Judentum beinhalten, waren teilweise noch gar nicht veröffentlicht und deshalb auch in Israel nicht bekannt. Tatsächlich waren es in vielen außereuropäischen Ländern vor dem Nationalsozialismus aus Mitteleuropa geflüchtete Juden, die zum Säen anthroposophischer AktivitätsSamen beitrugen. Kontakte zu Gleichgesinnten beruhten oft auf Bekanntschaften aus Zeiten vor der Emigration.
Wachstum und Metamorphosen
Ende der 60er Jahre entstanden in Israel zwei heilpädagogische Heime, eines im östlichen Galiläa, das andere in der südlichen NegevWüste. Beide waren Inseln, die kein öffentliches Interesse erweckten. Ihre Gründer gehörten zu den eben skizzierten Kreisen. Tragende, fachlich ausgebildete Mitarbeitende kamen zunächst aus dem Ausland. Das Judentum spielte eine marginale Rolle. Jüdische Feste wurden zwar gefeiert, man beachtete aber insbesondere deren Bedeutung für das Christentum. Jegliches ausgesprochene Christentum musste allerdings verschwiegen werden, nicht zuletzt, weil das damalige Wohlfahrtsministerium, das die Betriebsbewilligungen erteilte, traditionell in den Händen jüdischorthodoxer Politiker lag. Christliche Missionstätigkeit war gesetzlich untersagt, und man konnte es sich nicht leisten, diesbezüglich unter Verdacht zu kommen.
Das Interesse an der Anthroposophie wuchs trotzdem. Die ersten, die sich (in den 70er Jahren) entschieden, eine anthroposophische Berufsausbildung zu durchlaufen, waren junge Israelis aus der schon im jüdischen Staat geborenen Generation. Sie selbst hatten eigene Kriegserfahrungen gemacht und waren nicht zuletzt dadurch mit existenziellen und Sinnfragen konfrontiert worden. Meistens waren sie in der KibbuzBewegung aufgewachsen oder Kinder von Anthroposophen.[6] Es handelte sich fast ausschließlich um Menschen mit europäischem Familienhintergrund, sie verstanden meist Deutsch aus dem Elternhaus oder lernten es, um an Ausbildungen in der Schweiz oder in Deutschland teilzunehmen. Die KibbuzBewegung umfasste zu jener Zeit nur knappe 3% der israelischen Bevölkerung, war jedoch stärker als die allgemeine Gesellschaft aschkenasisch geprägt (zu ca. 75%).[7] Sie wuchsen also in sozialen Inseln auf, ohne alltägliche Berührung mit den erwähnten sozialen und kulturellen Gräben. Auch im israelischen Militär – einer Art Schmelztiegel, in dem junge Frauen und Männer mit ihnen bislang fremden Kulturen in Berührung kommen konnten – waren die Rekruten aus den Kibbuzim oft in freiwilligen EliteEinheiten zu finden, in die nur wenige sephardische Jugendliche aufgenommen wurden.
Anfang der 80er Jahre wurden der Kibbuz Harduf in Galiläa gegründet, der eine spirituellanthroposophische Alternative zur sozialistischen Gesinnung der allgemeinen KibbuzBewegung sein wollte, und die anthroposophischsozialtherapeutische Gemeinschaft Kfar Rafael im nördlichen Negev – beide ebenfalls fern des öffentlichen Bewusstseins. In beiden Gemeinschaften, besonders in der sozialtherapeutischen, entstand eine Kultur, die stark von den europäischen Institutionen, an denen die Gründungspersönlichkeiten ausgebildet worden waren, geprägt war. So hat die Rezeption der Anthroposophie in Israel anfangs auf den Bahnen eines kulturellen Transfers aus dem deutschsprachigen Kulturraum stattgefunden. In den ersten Jahrzehnten interessierten sich dafür kaum Menschen, die aus der östlichen oder nordafrikanischen Kultur verwurzelt waren. Wenn sie es taten, dann übernahmen sie weitgehend die europäische Kultur. Eine Berührung zwischen Ost und West fand erst später statt, als die Kollegien und auch das »Zielpublikum« der Schulen und Heime stärker durchmischt wurden.
»Jüdisches Leben« besteht nicht nur aus religiöser Gesinnung. Es ist durchdrungen von kollektivem Geschichtsbewusstsein.
Ob östlich oder westlich: Beide Varianten des Judentums bildeten in ihren Ursprungsländern die Fähigkeit aus, ihre Kultur und Religion in einem gesellschaftlichen Zusammenhang zu pflegen, der diese oft weder akzeptierte noch tolerierte. Die Beschäftigung mit der Anthroposophie fand in vielen Länder der Welt unter vergleichbaren Bedingungen statt. Mit der ersten in Israel nach der Staatsgründung geborenen Generation entwickelte sich eine neue Variante: Die in Israel geborenen Juden sind nicht im gleichen Sinne gläubig wie die Generationen vor ihnen. Sie sind sich bewusst, dass ihre Eltern einen freien jüdischen Staat nach dem Holocaust gegründet haben, wobei der Begriff »jüdisch« nicht im religiösen, sondern eher im ethnischen Sinn verstanden wird. Volk und Staatsbürgerschaft verschmelzen hier auf eine eigene, endemische Art. Manche von ihnen erlebten die atheistische Weltanschauung der KibbuzBewegung als leer und aushöhlend, und die Begegnung mit der Anthroposophie eröffnete ihnen ein neues, inneres Erfahrungsversprechen. 1989 wurden die ersten beiden Waldorfkindergärten gegründet, in Jerusalem und im Kibbuz Harduf. Heute gibt es 150 Kindergärten, 28 Waldorfschulen und sechs Lehrerausbildungsstätten. Anthroposophische Medizin und Landwirtschaft, Heil und Sozialpädagogik, Kunstschulen und Schulen der Biographieberatung florieren ebenfalls.
Erst mit der Gemeinschaftsbildung in den neuen Schulen und therapeutischen Einrichtungen sowie mit der Eröffnung von Ausbildungsstätten im Lande hörte die Frage der östlichen oder westlichen Herkunft auf eine Rolle zu spielen. Wer auf seine spirituellen Fragen keine Antwort in seinem überlieferten Kultur und Religionskreis findet und einen Drang nach Neuem verspürt, für den bildet die Schwelle zwischen Gemüt und Verstand keine Hürde. Der Begriff »Anthroposophie« ist heute in Israel allgemein bekannt, bis hin zu SatireShows im Fernsehen.
Ähnlichkeiten und Andersheiten
Die Anthroposophie nimmt ausführlich Bezug auf Judentum, Christentum und Buddhismus. Auch zu anderen spirituellreligiösen Strömungen gibt es Hinweise Rudolf Steiners. Dieser ist aber selbst kein Religionsgründer. Das Judentum hingegen ist eine Religion und nimmt, da sie die erste ist, keinen Bezug auf die anderen monotheistischen Religionen, als deren Gründer Urvater Abraham gilt. Über ihm schweben das Gotteswort: »Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde« (Gen 12,1), und ein Schlachtermesser, mit dem er seinen Sohn Isaak beinahe jenem Gott geopfert hätte, der die Treue seines auserwählten Volkes und einzelner Individuen daraus immer wieder auf die Probe stellt. Die Beziehung zum jüdischen Gott, der keinen Sohn hat und dessen Heiliger Geist nicht außermenschlich existiert, sondern Bestandteil der menschlichen Seele ist, wird durch eine Alltagspraxis, bestehend aus zahllosen Geboten, Gebeten und Gebräuchen, bezeugt. Dadurch hofft man auf göttliche Gnade und Obhut. Doch auch wenn man all dies nicht einhält und ein radikal laizistisches Leben führt, definiert man sich selbst als Jüdin oder Jude, nur eben im ethnischen Sinne, unabhängig von Kultur und Sprache – oder wird entsprechend fremddefiniert.
Die Anthroposophie wiederum betont die Freiheit des Menschen – im alltäglichen, im philosophischen und im spirituellen Sinn. Niemand muss sich bekennen, niemand muss sich Anthroposoph nennen, niemand wird nach dem Maß der Erfüllung irgendwelcher Regeln gemessen. Ob in Israel oder woanders, mit der Anthroposophie lernt man eine geistige Welt kennen, von der man annimmt, dass sie die eigentliche Welt der Ursachen darstellt und alles sinnlich Wahrnehmbare eher deren Wirkung. Steiners Werk beinhaltet deshalb erstaunlich wenige Aussagen über das Hauptthema des Judentums: Gott. Denn zwischen Gott und Mensch ist alles wesenhaft und hat sowohl in der kosmischen Entwicklungsgeschichte als auch für das Individuum eine Bedeutung. Steiner umgeht die direkte Beschäftigung mit Gott, darin ähnlich dem Buddhismus. Für säkulare Menschen in Israel, die ihre ersten Schritte im Kennen lernen der Steinerschen Weltanschauung machen, ist das aber eine leicht zu überwindende Hürde. Begriffe wie Ätherleib, Astralleib oder der KarmaGedanke werden kognitiv nachvollziehbar erklärt und abgeleitet. Die Anthroposophie bietet so ein breites Feld pragmatischer Esoterik, eine Alltagsspiritualität, die in Erziehung, Medizin und Kunst fruchtbar werden kann – und beim Beschreiten eines Pfades zur Erkenntnis höherer Welten.
Das Judentum setzt die Heiligung einer religiösen Handlung voraus. Die Heiligung der Bibel, des Namens Gottes, der Gebete, der Ehe, auch des ehelichen Geschlechtsverkehrs, der Ernährung, der Beschneidung, der täglichen Rituale usw. Diese Heiligung setzt Reinheit voraus. Was nicht rein ist, muss gemieden werden. Der anthroposophische Weg hingegen stellt die Heiligung des Alltags und des seelischen Lebens nicht in den Vordergrund, fordert sie nicht so gebieterisch. Das Synagogen mit einem Studium, das ebenso wahrnehmend ist, meistens vollzieht sich erst dann der Übergang zur Tat, zum Tätigwerden.
Die meisten Menschen, die sich in Israel für das anthroposophische Gedankengut und seine angewandten Aspekte entscheiden, beschäftigen sich nicht zwingend mit der Frage, ob die Anthroposophie mit dem Judentum zu vereinbaren ist. Es sind vorwiegend Menschen, ob nun die Gründungspersönlichkeiten der 80er Jahre oder jüngere, die zur israelischen AlternativBewegung gehören. Allerdings bestehen auch »Sickerströmungen«, welche sich darum bemühen, die Be rührungspunkte und Schnittmengen zwischen Judentum und Anthroposophie zu erkunden. Es gibt sogar eine Gruppe national orthodoxer Juden, die den Wert der Waldorfpädagogik erkannt haben und sich dafür einsetzen, Kindergärten und Schulen »im Sinne der Waldorfpädagogik« zu gründen.
Den in den 90er Jahren in Europa entfachten Diskurs über den RassismusVorwurf gegenüber Steiner haben in Israel nur wenige wahrgenommen. Auch über das Judentum hat sich Steiner verschiedentlich geäußert. Seine Aussagen die Schöpfungsgeschichte betreffend werden in Israel als Bestandteil seiner Esoterik wohlwollend entgegengenommen. Sie verraten auch Kenntnisse der hebräischen Sprache. Seine eher problematischen Aussagen über den Zionismus hingegen, die in Europa auf ihren mutmaßlichen Antisemitismus hin überprüft werden, schätzt man – sofern man sie überhaupt wahrnimmt – auf dem Hintergrund der meistens politisch linken Gesinnung der israelischen Leser als aus ihrem zeitlichen Zusammenhang herausgegriffen ein.9 Die Verbreitung der Anthroposophie in Israel fand ohne fließenden Wechsel zwischen denen, die Steiner Ritual setzt z.B. die Anwesenheit von zehn Männern voraus. Die Menschenweihehandlung, eines der Sakramente der Christengemeinschaft, findet hingegen selbst dann statt, wenn sie der Priester allein zelebriert. Der Unterschied kann auch so gefasst werden: Moses stieg auf den Berg Sinai und begegnete dort Gott. Er schrieb dessen Gebote auf, baute einen Altar, opferte Stiere darauf, nahm das Buch des Bundes mit und las es dem Volk vor. Dieses antwortete: »Wir werden tun und hören!« (Ex 24,7)[8] Dieses Motiv wurde ein Grundpfeiler des praktizierenden Judentums. Es ist eine willensbetonte Religionspraxis: Erst tun – dann hören, ob ein transzendenter Widerhall wahrnehmbar ist. Der anthroposophische Weg ist eher sinnesbetont. Er beginnt mit der Wahrnehmung, wenigstens mit einem Studium, das ebenso wahrnehmend ist, meistens vollzieht sich erst dann der Übergang zur Tat, zum Tätigwerden.
Die meisten Menschen, die sich in Israel für das anthroposophische Gedankengut und seine angewandten Aspekte entscheiden, beschäftigen sich nicht zwingend mit der Frage, ob die Anthroposophie mit dem Judentum zu vereinbaren ist. Es sind vorwiegend Menschen, ob nun die Gründungspersönlichkeiten der 80er Jahre oder jüngere, die zur israelischen AlternativBewegung gehören. Allerdings bestehen auch »Sickerströmungen«, welche sich darum bemühen, die Berührungspunkte und Schnittmengen zwischen Judentum und Anthroposophie zu erkunden. Es gibt sogar eine Gruppe national orthodoxer Juden, die den Wert der Waldorfpädagogik erkannt haben und sich dafür einsetzen, Kindergärten und Schulen »im Sinne der Waldorfpädagogik« zu gründen.
Den in den 90er Jahren in Europa entfachten Diskurs über den RassismusVorwurf gegenüber Steiner haben in Israel nur wenige wahrgenommen. Auch über das Judentum hat sich Steiner verschiedentlich geäußert. Seine Aussagen die Schöpfungsgeschichte betreffend werden in Israel als Bestandteil seiner Esoterik wohlwollend entgegengenommen. Sie verraten auch Kenntnisse der hebräischen Sprache. Seine eher problematischen Aussagen über den Zionismus hingegen, die in Europa auf ihren mutmaßlichen Antisemitismus hin überprüft werden, schätzt man – sofern man sie überhaupt wahrnimmt – auf dem Hintergrund der meistens politisch linken Gesinnung der israelischen Leser als aus ihrem zeitlichen Zusammenhang herausgegriffen ein.[9] Die Verbreitung der Anthroposophie in Israel fand ohne fließenden Wechsel zwischen denen, die Steiner als charismatische, omnipotente Instanz verehrten, und der nächsten Generation statt. Für die israelische Gründergeneration ist Steiner eher eine historische Gestalt, was allerdings den Respekt vor seiner Leistung nicht mindert. Er wird jedoch nicht als eine Ikone, nicht als »Heiliger« verehrt – ein Status, der dem Judentum ohnehin eher fremd ist, erst recht in alternativen Kreisen.[10] Sein Werk ist durchaus Gegenstand einer kritischen Lesart und wird nicht als eines gehandelt, das in toto akzeptiert werden muss, um relevante Teile davon umsetzen zu können.
Die Frage nach Anthroposophie und Judentum steht also in Israel weder in der Öffentlichkeit noch in anthroposophischen Kreisen im Vordergrund. Eher stellt sich die Frage nach der Anthroposophie und ihrer Verbindung mit der israelischen Kultur in ihren unzähligen Schattierungen, mit den Menschen, die hier leben, und deren Bezug zu einer spirituellen Auslegung des komplexen und oft schwierigen Daseins.
Lyrischer Exkurs
Iftach Ben Aharon (*1965) ist promovierter Dozent für Anthroposophie an verschiedenen Fachhochschulen in Israel – und Dichter. Sein erster Gedichtband ›Die Stunde des Wassers‹ erschien 2007 im höchst renommierten LyrikVerlag ›Hakibbutz Hameuchad‹.[11] Das erste Gedicht darin wendet sich einem »Er« zu. Zwar ist die Bezeichnung »Er« auf Hebräisch nicht mit ihrer Bedeutung im Deutschen gleichzusetzen, die religiöse Konnotation ist bei weitem nicht so unmittelbar. Auch ist nur Lesern, die mit Steiner vertraut sind, bekannt, dass die Stimme aus dem brennenden Dornbusch als die des Christus interpretiert werden kann. Zwanzig Jahre früher hätte kein großer Verlag so etwas gedruckt. Ben Aharons anthroposophischer Bezug ist auf dem hinteren Buchumschlag vermerkt. Auch andere Gedichte im Band lassen unschwer diesen Bezug erkennen. Damit ist Anthroposophie in Israel im Mainstream angekommen:
Einer
Dessen Stimme deutlich aus der Nacht zu hören ist
Einer
Der vor uns ging
Einer der sagte
Ich bin
Einer der sagte
Die Nacht ist geöffnet
Mit einem Schlüssel aus Wasser und Feuer
Ist die Nacht geöffnet
Gewaschen
Da er gewaschen wurde und seine Füße glänzen
Da er ging
Und stets noch geht
Der Morgen ergießt sich vor ihm
Und da er spricht
Ich bin
Der ich bin
Der aktuelle Diskurs
Was die anthroposophische Szene in Israel beschäftigt, ist vielfältig. Wie erwähnt steht die religiöse Frage nicht im Zentrum. Pionierphasen führen immer zu anderen Prioritäten. In Israel sind Pionierphasen zudem Bestandteil des allgemeinen nationalen Ethos. Der Staat, die KibbuzBewegung, die Besiedlung der besetzten Gebiete … Und man zögert damit, solche Phasen als abgeschlossen anzuerkennen, denn das könnte ein Nachlassen der Begeisterung bedeuten. Manches gelingt auch nicht. So sind seit den 80er Jahren alle Versuche, eine anthroposophische Landesgesellschaft zu gründen, ohne Resultat wieder im Sande verlaufen. Man scheut jegliche Institutionalisierung. Dennoch erscheint in Israel seit 2008 das Magazin ›Adam Olam‹ (›Mensch und Welt‹) für Waldorfpädagogik und Anthroposophie – allerdings als private Initiative.[12]
Im September 2020 wurde eine Ausgabe der Zeitschrift dem Thema Anthroposophie und Judentum gewidmet. Kaum ein Beitrag versuchte, vergleichende Aussagen zu machen. Man beschäftigte sich stattdessen mit verschiedenen Standpunkten, ob historischpolitisch oder geistiginnerlich. Es wurden Einzelheiten aus Steiners Werk über Abraham und seine Bedeutung für die IchEvolution der Menschheit referiert, über Moses und den brennenden Dornbusch, über die Generationenfolge bis zur Zeitenwende, auch über die zwei Jesusknaben. Und es wurde darüber geschrieben, dass die Frage nicht länger »Anthroposophie und Judentum« ist, sondern »Anthroposophie und Israel«, da auch Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft an Waldorfschulen lehren und in arabischen Gemeinden Waldorfkindergärten und Schulen ge gründet werden. Es waren Beiträge zu lesen, die sich mit der Art auseinandersetzen, wie die Autoren in ihrem jüdisch orientierten Bewusstsein mit der Anthroposophie umgehen. Bei den meisten Autoren lässt sich vermuten, dass ihre Kenntnisse des Judentums eher den Aussagen Steiners entstammen, nicht eigener religiöser Praxis oder eigentlichem Studium. Es wird auch Israel Korens Werk über Judentum und Anthroposophie besprochen, und er selbst kommt in einem Interview zu Wort, das im Anschluss an diesen Text abgedruckt ist.
Korens zweibändiges Werk ›Judentum und Anthroposophie – Alte Kontroversen in neuem Gewand‹ (Tel Aviv 2019) stellt eine bahnbrechende Forschungsleistung in Bezug auf moderne spirituelle Bewegungen im Allgemeinen und die Anthroposophie im Besonderen dar. Seine Kenntnisse von Steiners Werk sind fundiert, präzis und von seltenem Umfang. Wenn er sich über Anthroposophie und Rudolf Steiner äußert, sind seine Aussagen belegt und nie aus dem Zusammenhang herausgerissen. Im ersten der zwei Bände bietet er einen Überblick über Steiners Werk, seine Weltentwicklungstheorie, seine Philosophie und seinen inneren Pfad, wobei immer wieder durchleuchtet, dass Koren nicht nur eine äußere Schilderung formuliert, sondern auch darin erfahren ist, Steiner meditativ so zu lesen, dass – wie dieser selbst gesagt hat – diese Art zu lesen einen an die Schwelle zur geistigen Welt führt. Er analysiert kritisch Steiners wissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Forschungsarbeit und meidet auch jene Stellen nicht, die den seit Jahren immer wieder aufflammenden RassismusVorwurf befeuern. Koren weist darauf hin, dass die mystischen Wege des Judentums und der Anthroposophie zwar unter manchen Aspekten vergleichbar sind, sich jedoch im Kern gegenseitig untergraben. Denn das Judentum versteht Gott als jenseits von einer »geistigen Welt« stehend. Die Welt der geistigen Wesenheiten, die durchaus in der Kabbala beschrieben wird, ist nicht die der Jenseitigkeit Gottes. Der Gott der Kabbala ist transzendent und jenseits der geistigen Welten zu suchen. Koren ist der Meinung, dass das in Steiners Lehre beschriebene Jenseits der Sinneswahrnehmung nicht gleichzusetzen ist mit den Regionen, welche das Objekt der jüdischen Mystik sind. Ein anthroposophischer Esoteriker würde demnach nicht unbedingt in die gleichen Regionen gelangen wie ein jüdischer Mystiker.
Koren zufolge kenne Steiner zwar die Gefahr, während der geistigen Forschung Irrungen ausgesetzt zu sein, lasse jedoch durchblicken, selbst nie solchen zu verfallen. Koren befragt insofern das Maß von Steiners Selbsteinschätzung. Koren erkennt Steiner als einen herausragenden Okkultisten an, er bezweifelt auch seine hellsichtigen Fähigkeiten nicht, doch hinterfragt er seine »grandiosen Schlussfolgerungen« und vermisst bei Steiner den kollegialen Diskurs, wie er unter jüdischen Mystikern üblich ist. Auch bemängelt er, dass viele Anthroposophen Steiners Werk nicht gründlich genug kennen, und dass viele von ihnen zu keiner kritischen Haltung diesem Werk gegenüber kommen können oder wollen. Ein eigenes Kapitel ist dem Freiheitsbegriff im Judentum gewidmet. Koren zeigt hier dessen grundlegende Verschiedenheiten zu Steiners Auffassung auf.
Zum Thema Judentum und Anthroposophie besteht zurzeit wahrscheinlich kein zweites Werk, dessen Autor eine ähnlich fundierte Kenntnis beider Geistesrichtungen vorweist. Bei aller Wissenschaftlichkeit ist es spürbar ein Herzensanliegen. Das Studium dieser Abhandlung, das vorerst nur in hebräischer Sprache vorliegt, ist ein Prozess, der längere Zeit in Anspruch nimmt und Anlass dazu gibt, Altbekanntes neu zu überprüfen.
Versuch eines Epilogs
Ein Grundpfeiler der anthroposophischen Menschenkunde ist der KarmaGedanke. Der Mensch in seiner sinnlich offenbaren Erscheinung ist ein Sediment geistiger Prozesse. Seine raison d‘être ist seine geistige Essenz, das Ich. Diese verkörpert und entkörpert sich periodisch. So findet Entwicklung statt. Alles sinnlich Wahrnehmbare dieser Welt ist Abbild und Wirkung von Ursachen, die ihren Ursprung in der Transzendenz haben. Wäre unser Planet ethnisch und kulturell homogen, so wären die Varianten, die einer sich inkarnierenden Individualität zur Verfügung stehen, schon bald erschöpft. Kulturelle, religiöse und ethnische Diversität ist eine wichtige Voraussetzung für eigentümliche, besondere Erfahrungen in einer jeweiligen Inkarnation. (Da stellt sich nebenbei die Frage, ob die Globalisierung diese Diversität nicht auch schmälert.)
Rudolf Steiner bezeichnet die Ereignisse der Zeitenwende als zentral in der Geschichte der Menschheit. Trotzdem ist es immer noch so, dass nur eine Minderheit der Weltbevölkerung sich dafür entscheidet, sich in christlichen Kulturen zu verkörpern. Steiner entwickelte auch eine Christologie, die für jegliches institutionalisierte Christentum als subversiv erscheint. Was die Kirchen und andere Machtgebilde aus dem Christentum gemacht haben, entspricht nicht im Entferntesten Steiners Vorstellungen von der Bedeutung der messianischen Ereignisse, die sich als Geburt, Tod und Auferstehung Christi offenbart haben. Und er verweist auf eine im 20. Jahrhundert eingetretene Möglichkeit, innere bzw. außersinnliche Erfahrungen zu machen, die einer Auferstehung Christi gleichkommen.
Im Judentum lebt noch heute eine teils sichtbare, teils verborgene Messiaserwartung. Diese ist durch das, was im institutionalisierten Christentum aus den eigentlichen Absichten ihres Stifters geworden ist, kaum berührt, denn der Messias der diversen Kirchen und die jeweilige Art seiner Darstellung wird nicht anerkannt. In der Tatsache, dass es das Judentum heute noch gibt, obwohl Steiner meinte, es solle sich in den Völkern Europas auflösen, weil es längst nicht mehr relevant sei,[13] könnte auch ein offenbares karmisches Geheimnis liegen, das Steiner eventuell übersehen hat. Diese Aussage Steiners ist heute genauso deplaziert, wie wenn man behaupten würde, die vier Sprachregionen der Schweiz müssten sich auflösen, oder dass Österreich sich Deutschland anschließen solle. Hier, im jüdischen KarmaMilieu, kann die Messiaserwartung frei und unabhängig von Kruzifix, Kreuzzügen und Inquisition leben, unberührt und nicht verschüttet von dem, was Institutionalisierung und allzumenschliche Machtkämpfe daraus im Verlauf der letzten zweitausend Jahre gemacht haben. Und die Beziehung zu Steiners Schilderung einer inneren, ichhaften, nicht unbedingt körperlichen Auferstehung kann von einer im Judentum verkörperten Person angenommen werden, ohne erst eine zweitausendjährige Tradition überwinden zu müssen. Für den Chassidismus, eine mystische Strömung im Judentum, ist die metaphysische Erscheinung des Messias eine durchaus plausible Variante. Wenn also jemand aus dem Judentum sich mit Steiners Christologie bekannt macht und diese bejaht, dann geschieht es mehr wegen des Unterschieds zwischen Anthroposophie und Judentum, nicht wegen ihrer Vergleichbarkeit. Auch insofern ist Diversität eine Ressource, kein Hindernis.
Das Buch der Psalmen ist wohl dasjenige im Alten Testament, das Juden und Christen gleich viel bedeutet und auch in anthroposophischen Kreisen oft zitiert wird. Dort steht: »Dass Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen. Dass Treue auf der Erde wachse und Gerechtigkeit vom Himmel schaue.« (Ps 85,1112)
Udi Levy, 1952 in Jerusalem geboren. Verheiratet, vier erwachsene Kin der. Sozialpädagoge. Lang jährige Tätigkeit in der Sozialtherapie in Israel und der Schweiz. Vortrags und Seminartätigkeit in Israel und Europa. Publikationen zu fachlichen, historischen und aktuellen Themen. Er lebt in der Schweiz.
[1] Vgl. Rudolf Steiner: ›Theosophie‹ (GA 9), Dornach 2003, Kap. IV ›Leib, Seele und Geist‹
[2] Aschkenas ist der mittelalterliche hebräische Name für Deutschland. Alle Juden mittel, nord und osteuropäischer Herkunft werden pauschal »Aschkenasim« genannt. Der Begriff »Sephardim« wird abgeleitet von Sfarad, dem hebräischen Namen für Spanien, und bezeichnet ursprünglich die Abkömmlinge derer, die 1492 von dort vertrieben wurden, später allgemein alle Juden iberischer, nordafrikanischer und orientalischer Herkunft.
[3] Nach mehreren Einwanderungswellen waren es 1958 wieder 42% sephardische und 58% aschkenasische Juden. – Vgl. www.gov.il/he/departments/central_bureau_of_statistics
[4] www.haaretz.co.il/archive-articles/1949/002-HARETZ-1949-04-22-0001/index.html#p=2
[5] Anastasius Grün, eigtl. Anton Alexander Graf von Auersperg (1806–1876), war ein österreichischer Politiker und Dichter. Zu Grün und seinem Gedicht ›Fünf Ostern‹ vgl. Vortrag vom 5. Mai 1912 in Rudolf Steiner: ›Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit‹ (GA 130), Dornach 1995, S. 277.
[6] Vgl. Yonathan Levy: ›Kommando 269 »Die Einheit«‹, in: ›Info3‹ 1/2018.
[7] Siehe Anm. 3.
[8] Vgl. Udi Levy: ›Hineniהנני – ! Zur esoterischen Methodik in Anthroposophie und Judentum‹ in: die Drei 1-2/2017.
[9] Vgl. ders.: ›Judentum und Anthroposophie‹, in Stefan Leber (Hrsg.): ›Anthroposophie und Waldorfpädagogik in den Kulturen der Welt‹, Stuttgart 1997.
[10] Zum Wandel der Beziehung seiner Schüler zu Rudolf Steiner erschien in Israel von Helmut Zander: ›Transformations of Anthroposophy from the Death of Rudolf Steiner to the Present Day‹, in Julie Chajes & Boaz Huss: ›Theosophical Appropriations: Esotericism, Kabbalah, and the Transformations of Traditions‹, Beer Sheva 2016.
[11] Iftach Ben-Aharon: ›Time and Water. Poems‹, Tel Aviv 2007. Übersetzung U.L. mit Genehmigung des Autors.
[12] ›Adam Olam‹ hat ca. 1.000 Abonnenten, 10.000 beziehen den wöchentlichen Newsletter. Die angeschlossene Kinderzeitschrift ›Adam Za’ir‹ (›Junger Mensch‹) hat 4.500 Abonnenten und ist eine der erfolgreichsten Kinderzeitschriften im Land.
[13] Vgl. Rudolf Steiner: ›Robert Hamerling: »Homunkulus «. Modernes Epos in 10 Gesängen‹, in ders: ›Gesammelte Aufsätze zur Literatur 1884–1902‹ (GA 32), Dornach 2004, S. 145-155; und ders.: ›Vom Wesen des Judentums‹, in: ›Die Geschichte der Menschheit und die Weltanschauungen der Kulturvölker‹ (GA 353), Dornach 1988, S. 192-209.