Sie interessieren sich für die Waldorfpädagogik oder kaufen Demeter-Lebensmittel und haben gehört, dass dahinter rassistische Lehren stehen sollen? In dieser Rubrik antworten kompetente Autor:innen auf kritische Fragen und ordnen Vorwürfe gegenüber der Anthroposophie und Rudolf Steiner ein zu Themen wie Rassismus, Antisemitismus oder Nationalismus.
In den vergangenen 30 Jahren ist eine Vielzahl von Publikationen entstanden, die sich mit den Themen Rassismus und Antisemitismus in der Anthroposophie beschäftigen. Wir stellen Ihnen hier eine Bücherauswahl und eine umfangreiche Publikationsliste vor. Durch die verlinkten Artikel und Buchzusammenfassungen können Sie sich einen umfangreichen Überblick über die Diskussion verschaffen.
Anthroposophie ist eine humanistische und kosmopolitische Anschauung und Sozialpraxis. Jeder Mensch hat die Fähigkeit, sich selbstbestimmt und individuell zu entfalten. Dafür benötigt er gerechte, liebevolle und sozial nachhaltige Entwicklungsräume. Auf dieser Grundlage engagiert sich die anthroposophische Bewegung weltweit u. a. gegen Bildungsarmut, soziale Exklusion sowie die Zerstörung ökologischer Vielfalt. Das Werk Rudolf Steiners ist auf die geistige Entwicklung, die Selbstbestimmung und das Freiheitspotenzial der menschlichen Individualität ausgerichtet. Die Individualität zeichnet sich durch eine soziale und geistige Würde aus.
Konträr dazu wird der Anthroposophie und der anthroposophischen Bewegung immer wieder Rassismus, Rechtsradikalismus und Antisemitismus vorgeworfen. Sie trage zur Bildung eines menschenverachtenden sozialen Milieus bei. Pauschale Vorwürfe dieser Art schädigen das öffentliche Bild der Anthroposophie und den positiven gesellschaftlichen Beitrag der anthroposophischen Bewegung. Gleichwohl gibt es z.B. einzelne Textstellen im Werk Rudolf Steiners, die heute als rassistisch beurteilt werden oder diskussionswürdig sind. Mit dieser Website möchten wir zu einer sachlichen und aufgeklärten Diskussion beitragen.
Michael Schmock, Matthias Niedermann, Sebastian Knust
Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland e.V.
| Peter Selg
Waren die anthroposophischen Ärztinnen und Ärzte Mitläufer, Profiteure oder Opponenten der Medizin im Nationalsozialismus und seiner ‹Neuen Deutschen Heilkunde›? Wie positionierte sich die anthroposophische Ärzteschaft zu den Leitlinien und Konsequenzen der NS-Medizin – von der…
| Matthias Fechner
Ideologie und Fakten - Teil I. Ein Beitrag aus der Zeitschrift DieDrei, Ausgabe 2024/3.
In einem Artikel der ›Erziehungskunst‹ vom November 2022 forderten Albert Schmelzer und Martyn Rawson einen Umbau des Waldorflehrplans mit postkolonialen…
| Lendige Erde
Interview mit dem Forschungsteam Dr. Jens Ebert, Dr. Susanne zur Nieden und Meggi Pieschel. Zuerst erschienen im Fachmagazin von Demeter, Lebendige Erde 6-2023
Biodynamische Präparate auf dem Olympiarasen 1936, angeblich sogar Demeter-Gemüse…
| Laura Krautkrämer
Wie verhielten sich Vertreter der Anthroposophischen Medizin in der NS-Zeit? Eine neue Studie zeichnet ein differenziertes Bild mit allen Facetten zwischen Anpassung und Widerstand. Ein Beitrag aus der Zeitschrift Info3 im Mai 2024.
Welche Rolle spielte…
| Alexander Capistran
Im Osten Deutschlands haben rechte Parteien, allen voran die AfD, seit Jahren großen Zulauf. Wie gehen ostdeutsche anthroposophische Menschen und Einrichtungen mit der Situation um? Wir haben uns vor Ort umgehört. Ein Beitrag aus der Zeitschrift Info3 im Mai 2024.
…
| Vorstand BDfWS
– gegen jegliche Form von Diskriminierung, gegen Antisemitismus und politischen Extremismus.
Unsere Haltung ist eindeutig: Freie Waldorfschulen sehen „als Schulen ohne Auslese, Sonderung und Diskriminierung…
| Klaus J. Bracker
Zu Martin Barkhoff & Caroline Sommerfeld: ›Volkstod – Volksauferstehung‹*. Erschienen in der Zeitschrift DieDrei, Ausgabe 2024-01.
Eine Veröffentlichung aus dem Jahr 2021 erlangte im vergangenen Sommer neuerlich Aktualität. Das Buch des Autoren-Duos…
| Matthias Niedermann
Anthroposophie gegen Rechtsradikalismus: Fakten und Argumente
Die Leipziger Autoritarismus-Studie 2022 zeigt, dass einerseits „geschlossene rechtsextreme Weltbilder“ in Deutschland rückläufig sind; insbesondere…
Die Behauptung, Rudolf Steiner (1861–1925) sei Rassist gewesen oder habe rassistisch gefärbte Ansichten vertreten, wird in einigen Publikationen, Medienberichten sowie auf Social Media immer wieder vertreten. Im gleichen Atemzug wird die Anthroposophie oft als Kulturimpuls und sozial-spirituelle Bewegung pauschal diskreditiert.
Das Frankfurter Memorandum wurde von Dr. Jens Heisterkamp und Ramon Brüll (Zeitschrift Info3) 2008 initiiert. Es greift diese Frage auf, nimmt dazu Stellung und ist hier in mehreren Sprachen verfügbar.
16. November 2020 | Goetheanum, Dornach / Schweiz
Immer wieder wird der Anthroposophie geistige Nähe zum Nationalsozialismus vorgeworfen. Peter Selg arbeitet in seinem Vortrag heraus, dass das Gegenteil der Fall war: Anthroposophinnen und Anthroposophen sowie Waldorfschulen wurden von den Nationalsozialisten schon früh als „jüdische“ oder „bolschewistische“ Feinde diffamiert und die Bewegung in den Untergrund verdrängt.